Koffein in der Schwangerschaft & beim Stillen – was beachten?
Einleitung
Viele unserer Kunden fragen uns, ob sie Koffein in der Schwangerschaft trinken können, und wie sich Koffein auf die Muttermilch und das Stillen auswirkt. Wir möchten das Thema daher in diesem Artikel genauer beleuchten und anhand möglichst vieler Studien-Ergebnisse einen umfangreichen Überblick schaffen.
Du wirst im Text immer wieder Verlinkungen zu Studien und weiteren Artikeln in unserem Blog finden. Auf diese Weise kannst du dich intensiv mit dem Thema beschäftigen und schlussendlich gemeinsam mit deinem Arzt eine Entscheidung für dich treffen.
Wir distanzieren uns ausdrücklich von der Richtigkeit der geschriebenen Dinge und weisen darauf hin, dass wir in diesem Artikel zusammenfassen und wiedergeben, was in wissenschaftlicher Lektüre zu diesem Thema zu finden ist. Wir möchten jede Mutter dazu ermutigen, sich tiefgehender mit der Thematik zu beschäftigen und unseren Beitrag und die weiterführenden Links als Anhaltspunkt zu nutzen, keineswegs als einzigen Entscheidungs-Punkt.
Inhalt
- Koffein in der Schwangerschaft?
-
Koffein und Stillen?
- Unterschiede: Kaffee, Mate, Tee, Guarana, Guayusa
- Fazit
1. Koffein in der Schwangerschaft?
Eine der vermutlich größten Einschränkungen für Schwangere ist die Umstellung der Ernährung und hier besonders der Umgang mit gewissen Alltags-Wirkstoffen wie Koffein.
Vermutlich wirst du bereits davon gehört haben, dass der Konsum von Koffein während einer Schwangerschaft zu einer geringeren Größe und weniger Gewicht des Neugeborenen führen kann. Hierzu haben wir tatsächlich Daten finden können. Diese sind jedoch bei Weitem nicht so gravierend, wie sich das Thema ohne Datenanalyse anhört. Auch ist zu beachten, dass viele der Studien andere Faktoren, wie Alkoholkonsum oder Zigarettenkonsum nicht einbezogen.
Die Abweichungen der Größe und des Gewicht von Neugeborenen, dessen Mütter während der Schwangerschaft Koffein konsumierten, fielen mit maximal 84g weniger Gewicht, 0,44 cm geringerer Höhe und 0,32 cm schmaleren Kopfumfang äußerst gering aus.
Generell scheint sich die Wissenschaft einig zu sein, dass ein Konsum von maximal 300 mg Koffein pro Tag während der Schwangerschaft keinerlei negative Auswirkungen auf die Fötus-Entwicklung hat. Auch sind keine eindeutigen Studien zu Fehlgeburten aufgrund von Koffein zu finden.
1.1. Wie wirkt Koffein auf Babys im Mutterleib
Auch hier gibt es keine ein-eindeutige Studienlage. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass Koffein unter einem täglichen Level von 200 mg bis 300 mg Koffein während der Schwangerschaft keinerlei Probleme auslöst.
Es ist jedoch absolut klar, dass Koffein in hohen Maßen, absolut schädlich für Ungeborene und Neugeborene ist! Ein Teil des aufgenommenen Koffeins gelangt über die Plazenta in den Fötus und kann Schaden anrichten. In einer Studie der „University of Rochester Medical Center“ wurden 9.000 neun- und zehnjährige Kinder untersucht.
Das Ergebnis war, dass Kinder, dessen Mütter während der Schwangerschaft Koffein konsumierten, Verhaltensprobleme, Konzentrationsschwächen und Hyperaktivität aufwiesen. Jedoch betonten die Wissenschaftler, dass diese Studie auf der Erinnerung der Mütter basiert, ob und wie viel Koffein sie konsumierten. Sie betonten ebenfalls, dass sie keine Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Trimestern finden konnten.
1.2. Was gibt es zu beachten?
Die Wissenschaft sagt ganz eindeutig, dass mehr als 300 mg pro Tag an Koffein während der Schwangerschaft nicht empfehlenswert ist. Es gibt keine eindeutigen Hinweise darauf, dass eine geringe Menge an Koffein schädlich für die Entwicklung den Babys ist.
Zu beachten ist daher, dass die Menge an Koffein während der Schwangerschaft auf maximal 300 mg pro Tag eingeschränkt wird. Zudem solltest du mit deinem Arzt und Hebamme sprechen, sowie auf dein persönliches Gefühl vertrauen – für einige Monate auf Koffein zu verzichten, wird vermutlich auch keinen Nachteil bringen.
2. Koffein und Stillen?
Koffein und Stillen verhält sich ähnlich der Wirkung von Koffein während der Schwangerschaft. Dadurch, dass das Gehirn des Babys nun bereits weiter entwickelt ist, sind Schäden weniger wahrscheinlich. Dennoch wird auch hier empfohlen, die Menge an Koffein während der Zeit des Stillens deutlich zu reduzieren und maximal 200 mg bis 300 mg pro Tag zu konsumieren.
2.1. Koffein in der Muttermilch
Wie auch bei der Schwangerschaft geht das Koffein beim Stillen bzw. der Stillzeit in die Muttermilch über. Dieser Prozess dauert ca. 1 bis 2 Stunden.
Babys können aktiver und unruhiger sein, wenn sie zu viel Koffein mit der Muttermilch zusammen aufnehmen. Zudem benötigen Babys länger, um Koffein abzubauen. Diese negativen Erscheinungen bei Babys wurden jedoch auch nur bei Babys verzeichnet, dessen Mütter 10 oder mehr Tassen Kaffee täglich tranken. Dieselbe Studie kam zu dem Schluss, dass 300 mg bis 500 mg Koffein täglich keine Probleme für das Baby verursachen, die Mutter jedoch vorsichtshalber gerade bei einem Neugeborenen in Erwägung ziehen sollte, den Konsum deutlich zu verringern.
2.3. Was gibt es zu beachten
Der Konsum von Koffein sollte auch während des Stillens stark eingeschränkt werden. Ein genereller Verzicht wird jedoch genauso wenig wie bei einer Schwangerschaft empfohlen. Nachteile hätte ein Verzicht jedoch vermutlich ebenfalls nicht.
Wenn du dich für die generellen Vorteile und Nachteile von Koffein interessierst, findest du diese in den verlinkten Artikeln.
3. Unterschiede: Kaffee, Mate, Tee, Guarana, Guayusa
Die Frage, ob es einen Unterschied macht, welches Koffein-Getränk man während der Schwangerschaft und des Stillens trinkt, ist verständlich.
Einen Koffeinvergleich vieler Getränke findest du in unserem Blogbeitrag zum Koffeinvergleich und noch deutlich ausführlicher in unserem gratis E-Book.
Neben den unterschiedlichen Koffeingehalten hat jede Pflanze auch eine jeweils etwas unterschiedliche Zusammensetzung an weiteren Wirkstoffen. Das Koffein in Kaffee z. B. liegt überweichend frei, genauer gesagt ist an Bitterstoffe gebunden. Das Koffein von Guarana, Mate und Tee ist dagegen auch an weitere Stoffe wie Theobromin, Theophyllin und Antioxidantien gebunden. Guayusa hat zudem noch L-Theanin und deutlich mehr Antioxidantien als die anderen Wachmacher.
Um dich wach zuhalten, kann daher eine Tasse Guayusa, wie auch sonst, effizienter sein als eine Tasse Kaffee. Das Koffein wird langsamer vom Körper absorbiert und sorgt gemeinsam mit den anderen Wirkstoffen für eine langanhaltendere Wirkung.
4. Fazit
Wie Eingangs erwähnt, dürfen wir keine ärztliche Empfehlung aussprechen. Es scheint jedoch aufgrund der wissenschaftlichen Daten, keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft bzw. das Baby zu haben, wenn Koffein in Maßen konsumiert wird.
Das Gleiche gilt für Koffein und Stillen. Es gibt keine Belege dafür, dass Koffein in Maßen dem Baby während der Stillzeit schaden könnte. Alle von uns gefundenen Studien weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass maximal 300 mg Koffein pro Tag getrunken werden sollen.
In unserem Hauptartikel zur Wirkung von Koffein findet ihr weitere Informationen, zudem haben wir tiefergehende Beiträge zu den Vorteilen und Nachteilen von Koffein, sowie den Unterschieden zwischen natürlichem und reinem Koffein Pulver.
Wir hoffen dir mit dieser Übersicht einen Startpunkt als Orientierung geben zu können.